“Planungen für Bebauungsplan Fauststraße umgehend einstellen“

03.08.2018

Antrag der Fraktion “Die Linken“ im Münchener Stadtrat an Oberbürgermeister Dieter Reiter bzgl. der Einstellung der Planungen für die Bebauung mit Wohnblocks. Die beiden Stadträte Brigitte Wolf und Cetin Oraner berufen sich dabei unter anderem auf eine Beschlussvorlage des Referats für Stadtplanung und Bauordnung. Die Referatsleitung schreibt dort:

…“Schon mehrfach wurden die Möglichkeiten zur Realisierung einer Wohnbebauung von externen Entwicklerinnen und Entwicklern abgefragt. Alle Anfragen wurden konsequent negativ beantwortet. Auch der Firma Optima war vor Kauf des Grundstücks die negative Haltung des Referats für Stadtplanung und Bauordnung bekannt.“…

und:

…“Die Referatsleitung erklärt, dass ein Bebauungsplanverfahren, das hier unausweichlich wäre, angesichts der damit nur in geringem Umfang realisierbaren Wohnbebauung einen unverhältnismäßigen Aufwand bedeute.“…

 

 

Im Antrag der Linken heißt es:

Antrag: Planungen für Bebauungsplan 2119 (Fauststraße) umgehend einstellen

 

Der Stadtrat möge beschließen:

  1. Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan 2119 vom Oktober 2016 wird aufgehoben.
  2. Der zugehörige Flächennutzungsplan wird nicht geändert.
  3. Die existierenden Sportanlagen werden soweit ertüchtigt, dass sie für örtliche Sportvereine genutzt werden können.
  4. Sollte für die Sportanlagen kein örtlicher Bedarf bestehen, werden die Sportanlagen abgebrochen, das Gelände geöffnet. Es bleibt dann dauerhaft Bestandteil des Landschaftsschutzgebietes und des Regionalen Grünzug, seine Funktion als Verbindungsglied zwischen den nördlich und südlich angrenzenden Waldflächen wird gestärkt.

Begründung:

Im Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan 2119 heißt es wörtlich:„Das Vorhaben liegt eingebettet in die Waldflächen des Truderinger Waldes, der vollständig als Landschaftsschutzgebiet und nahezu deckungsgleich als Bannwald ausgewiesen ist. Die angrenzenden Siedlungsflächen sind sehr gut durchgrünt. Die umgebenden Waldflächen besitzen aufgrund ihres Beitrags zu Kaltluftlieferung eine hohe klimatische Bedeutung. Das Planungsgebiet selbst hat derzeit aufgrund der offenen Struktur eine sehr günstige bioklimatische Situation.“

Die aktuelle Hitzeperiode ist ein gutes Beispiel für das künftige Sommerklima in Oberbayern. Angesichts des stattfindenden Klimawandels müssen in und um München große Anstrengungen unternommen werden, um die Kaltluftlieferung in die Stadt hinein zu sichern und zu stärken. Die geplante Bebauung unterbricht und reduziert die noch vorhandene Kaltluftschneise, die Planungensind deshalb einzustellen.

 

Zu diesem Antrag gibt es auch aktuelle Pressemitteilungen von BI Fauststrasse90 und BUND Naturschutz