Presseinfo zum Antrag der Linken auf Einstellung der Planungen

München-Trudering, 07.08.2018

Bürgerinitiative erhält Unterstützung gegen Wohnblocks im Truderinger Landschaftsschutzgebiet

Stadträte fordern Ende der Bauplanung an der Fauststraße 90

Geht es nach dem Willen der Mehrheit der Münchner Stadträte, sollen im Landschafts- und Wasserschutzgebiet an der Fauststraße 90 in der Grenzkolonie Trudering sieben mehrgeschossige Wohnblöcke mit bis zu 80 Wohnungen und eine Tiefgarage für über 100 Fahrzeuge gebaut werden. Auch der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter und der Bezirksausschuss Trudering-Riem befürworten die Vernichtung von Freizeit- und Sportgelände im Schutzgebiet und den Bau von Wohnblöcken. Nach Auffassung der Bürgerinitiative Fauststrasse 90 „Hände weg vom Landschaftsschutzgebiet“ ein skandalöser Vorgang und ein verheerendes Signal für Trudering und für München.

Zahl der Unterstützer wächst

Unterstützt wird das Anliegen der Bürgerinitiative nicht nur von vielen Bürgern aus Trudering und aus anderen Stadtteilen, sondern auch von Münchner Bürgerbündnissen und selbst von Teilen des Münchner Stadtrats. So haben die ÖDP und Die Linke bereits 2016 den Aufstellungsbeschluss aus Natur-und Klimaschutzgründen abgelehnt. Aktuell fordern die Stadträte Brigitte Wolf und Cetin Oraner von der Partei Die Linke in einem Antrag an den Oberbürgermeister die Aufhebung des Aufstellungsbeschlusses vom Oktober 2016, der die Voraussetzung für die massive Bebauung schaffen soll. Zudem fordern sie, dass die bestehende Sportanlage ertüchtigt wird, um von örtlichen Sportvereinen genutzt werden zu können. Zudem soll eine Anfrage der beiden Stadträte an den Oberbürgermeister klären, warum aktuell massive Baumfällungen am östlichen Teil des durch einen Zaun geteilten Grundstücks an der Fauststraße 90 vorgenommen wurden.

Sporthalle oder Renaturierung

Der hauptsächlich durch den starken Bevölkerungszuwachs seit Jahren verursachte und bekannte dringende Bedarf an Hallen und Sportflächen in Trudering blieb in den Planungen der Politiker und der Stadt bisher weitgehend unberücksichtigt. Besteht dennoch kein Bedarf, so die zwei Stadträte, soll die Anlage entfernt und die Funktion des Grundstücks als Verbindungsteil zwischen dem nördlichen und dem südlichen Truderinger Wald gestärkt werden. Dieser Vorschlag steht damit im Einklang mit der Forderung des Referats für Stadtplanung und Bauordnung, das jahrzehntelang bis 2013 jede Bauanfrage aus naturschutzrechtlichen Gründen konsequent negativ beantwortet hat.

Stadtpolitiker ignorieren Warnungen des Baureferats

Nach dem Kauf des Grundstücks 2012 durch den Immobilieninvestor Optima Ägidius und nach der Kommunalwahl 2014 hatten die Stadträte Hans Podiuk (CSU), Walter Zöller (CSU), Christian Amlong (SPD), Heide Rieke (SPD) und Dr. Ingo Mittermaier (SPD) erfolgreich die Überplanung des Grundstücks beantragt.

Landschaftsschutz, Sporthallenbedarf und die 2013 mehrmals geäußerten Warnungen des Referats, mit den Planungen einen unverhältnismäßig hohen Aufwand zu verursachen, wurden von den Stadträten ignoriert. Die Bürgerinitiative hofft nun darauf, dass die Wirklichkeiten wahrgenommen und akzeptiert werden und der Oberbürgermeister und die Stadtratsmehrheit einlenken. Zumal bekannt ist, dass wesentliche Daten im Aufstellungsbeschluss fragwürdig sind und nicht den Tatsachen entsprechen und das Bauprojekt mit unseriösen Begründungen verteidigt wird. Mehr Infos unter www.fauststrasse90.de.

 

Eine Anfrage an den Oberbürgermeister soll klären, warum Baumfällungen, die aus Naturschutzgründen eigentlich nur im Herbst/Winter zulässig sind, aktuell im Landschaftsschutzgebiet an der Fauststraße vorgenommen wurden.

 

 

 

 

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