Was ist eine Kaltluftleitbahn?

Wie beeinflussen Kaltluftleitbahnen das Stadtklima in München und welchen Stellenwert haben Grünflächen und die Bebauung solcher Kaltluftleitbahnen dabei?

Kaltluftleitbahnen sind unbebaute Zonen in den Stadtrandbereichen, die möglichst weit in die Stadt hineinreichen und für die Zufuhr frischer Luft in den Innenraum der Stadt sorgen. Diese Zonen sollten unbebaut und unversiegelt sein, idealerweise sind es Grünflächen mit Baumbestand. Die Bebauung der Kaltluftleitbahnen führt zu einem eingeschränkten Luftaustausch und damit zu höherer Schadstoffbelastung sowie höheren Temperaturen während der Hitzeperioden im Sommer.

Zitate aus der Stadtklimaanalyse der Stadt München (ausführliche Informationen dazu finden Sie bei Interesse unter diesem Link):

Grün- und Freiflächen sind klimaökologische Ausgleichsräume und können die Wärmebelastung in den Siedlungsflächen verringern. Es bildet sich ein Kaltluftvolumenstrom aus. Unter dem Begriff Kaltluftvolumenstrom versteht man, vereinfacht ausgedrückt, das Produkt aus der Fließgeschwindigkeit der Kaltluft, ihrer vertikalen Ausdehnung (Schichthöhe) und der horizontalen Ausdehnung des durchflossenen Querschnitts (Durchflussbreite).

Grün- und Parkflächen haben aufgrund ihrer Mikroklimavielfalt eine wichtige Bedeutung für den Aufenthalt am Tage.

Waldflächen bieten lokale Aufenthaltsqualität auch an heißen Tagen und haben zudem eine großräumige klimatische Ausgleichsfunktion.“

Kaltluftleitbahnen ermöglichen den Luftaustausch zwischen Siedlungsräumen und Ausgleichsräumen im Umland, basierend auf dem modellierten Kaltluftströmungsfeld.

Durch die nächtlichen Temperaturunterschiede zwischen dicht bebauten Bereichen und Grünflächen bilden sich Ausgleichsströmungen aus.

Übergeordnete Ventilationsbahnen weisen Luftaustauschpotential aufgrund ihrer geringen Rauigkeit auf und sind je Windrichtung wirksam.“