Newsletter vom 28.04.2019

Verehrte Anwohner, Nachbarn, Unterstützer, Entscheider und Interessierte,

Ostern ist vorbei, nicht aber die Gefährdung der Grünfläche an der Fauststraße 90 im Landschaftsschutzgebiet Truderinger Wälder und Friedenspromenade. Noch immer wird vom bekannten Investor Optima-Ägidius und einer noch bekannteren Stadtratsmehrheit der Bau von rund 70 Wohnungen in acht Wohnblöcken nebst über 100 Tiefgaragenplätze angestrebt und befürwortet. 

Auch wenn das geplanten Bauvorhaben mit Ökologie, mit Landschafts- und Artenschutz rein gar nichts zu tun hat und freilich auch den Münchner Wohnungsmarkt nicht entlastet (siehe Infos in unserer homepage www.fauststrasse90.de), bemühen sich das Planungsreferat, eine Stadtratsmehrheit und der Investor der Bevölkerung einzureden, dass 1. der Bau notwendig ist, 2. eine ökologische Aufwertung erfolgt und 3. die hierdurch zu erwartende starke Verkehrszunahme keinen Nachteil für die nähere und umliegende Nachbarschaft bringen wird. Völlig unberücksichtigt bleiben freilich die bereits erlebbaren, für Radfahrer und Kinder teils gefährlichen Folgen der bereits in der Grenzkolonie Trudering / Waldtrudering erfolgten Verdichtung, die noch nicht am Ende ist. 

Erinnert sei nochmal an die schriftliche Empfehlung des Referats für Stadtplanung und Bauordnung (Untere Naturschutzbehörde) vom Juni und Dezember 2013 an den Planungsausschuss des Münchner Stadtrats, wonach naturschutzrechtliche Gründe gegen eine Bebauung sprächen und stattdessen das Grundstück am Bannwald im Landschafts- und Wasserschutzgebiet mit Frischluftleitbahn zu einer Grünfläche entwickelt werden soll! 

Auch wenn das Referat überraschenderweise heute anders argumentiert, ist die Umsetzung dieser bis 2014 amtlichen Empfehlung sinnvoll. Deshalb setzen wir uns für den Erhalt der Eigenart dieses Grundstücks ein. Die Gründe für einen Erhalt sind eher mehr geworden als weniger! 

Unser Kernteam dankt allen, die uns bisher mit Wohlwollen und Spenden unterstützt haben, Hinweise gegeben, über uns berichtet haben und unsere großflächigen Transparente „Hände weg vom Landschaftsschutzgebiet“ an ihren Grundstücken angebracht haben!   

Wir machen freilich weiter und sind zudem ermutigt durch die vielen wachsenden Verknüpfungen mit anderen Bürgervereinigungen, die sich für lokalen und regionalen Grünflächenerhalt und für Lebensqualität für München einsetzen. Hier sind wir am Ausarbeiten gemeinsamer Aktionen und Maßnahmen mit dem Ziel, Nachbarschaft, Bevölkerung und Medien unter anderem über Praktiken der Verwaltung, des Stadtrats und der Stadtrats-Parteien im Umgang mit Sachthemen, Argumenten, Bürgerverinigungen und Bürgerbeteiligung sowie über unser Handeln zu informieren.

Das zum Schluss: 

  1. Auf das von unserer BI Fauststraße 90 im Januar 2019 initiierte und von weiteren 10 Bürgerinitiativen unterzeichnete Schreiben an Herrn Oberbürgermeister (OB) Dieter Reiter und an alle Stadträte erhielten wir Mitte März Antwort aus dem OB-Büro (anbei). Erfreulich ist die (erstmals) angebotene Dialogbereitschaft und bemerkenswert – und eine Nachfrage wert – der Hinweis auf eine jährliche Zunahme der städtischen Münchner Grünflächen um 40 Hektar.
  2. Auf unser Schreiben vom 25. Februar 2019 an Herrn OB Dieter Reiter (Artenschutz vs. Landschaftsschutz) erhielten wir bisher keine Antwort.
  3. Auf unser Schreiben an Frau Prof. Merk vom 6. November 2018 nebst schriftlicher und telefonischer Erinnerung erhielten wir bisher immer noch keine Antwort. Das Schweigen hat wohl mit unserer Frage nach den Gründen und den Konsequenzen für die bereits 2016 auf rund 100 Meter erfolgte radikale Heckenrodung im Landschaftsschutzgebiet an der Fauststraße 90 und der geplanten Straßenaufweitung zu tun.
  4. Mit dem von uns beauftragten Fachanwalt sowie mit anderen Bürgerinitiativen werden wir die weiteren Schritte besprechen.
  5. Unser Protokoll des Gesprächs im Planungsreferat am 13. Februar 2019 kam Mitte März 2019 vom Referat mit etlichen Anmerkungen zurück. Unter anderem „liegt dem Referat eine Bilanz zur Versiegelung mit genauen Angaben vor“. Die Übermittlung an die BI Fauststraße 90 wird zugesagt. Auf Nachfrage nun die Antwort, dass die Bilanz extern erstellt wird, vom Planungsreferat auf Plausibilität geprüft und dann der BI –Zeitpunkt unbekannt – zugestellt werden soll.  

Zur Erinnerung: Viele Stadträte berufen sich bei ihrer Befürwortung des Baus im Landschaftsschutzgebiet auf die extrem verkürzte fragwürdige Aussage, wonach künftig mit dem Neubau weniger versiegelt sein wird als aktuell mit der kleinen Sportanlage. Auf unsere Nachfragen an das Referat wurden uns bisher vier unterschiedliche Angaben zur aktuellen Versiegelung übermittelt. Nach Berechnungen, die wir auf Grundlage einer fachlich fundierten Methode erstellt haben, wird die künftige Versieglung jedoch erheblich höher sein als bisher.

Wir bleiben dran! Bleiben Sie uns bitte gewogen! Anfragen beantworten wir gerne!

Vielen Dank!

Bürgerinitiative Fauststraße 90 | www.fauststrasse90.de| Horst Münzinger

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