Leserbrief zum Artikel “Bauen in der Kaltluftschneise“ in der SZ vom 18.01.2019
Der Artikel kommt einer Mogelpackung gleich. Das in PC-Simulation erstellte Bild mit der übermäßigen Begrünung widerspricht allen Planungsvorstellungen der Optima Ägidius und ist niemals realisierbar. Der Projektplan sieht Spielplätze für Kinder und Abstellplätze für Besucher-Autos vor, die hier gänzlich fehlen. Das unterlegte Foto das zur Simulation dient, ist im Herbst entstanden, und die vielen Fichten (grün) sind zum Großteil per PC eingesetzt worden. Es fragt sich auch, wie sich die Fichten mit den bestehenden Laubbäumen vertragen, solche Anpflanzungen in Wohnvierteln sind nicht üblich. Die Fichten, die erst nach Fertigstellung der Bauten gepflanzt werden können, brauchen circa 30 Jahre, bis sie diese Höhen erreichen.(Bildsimulation für 2050-2060).
Die Wohnungblöcke sind unnatürlich begrünt, angesprochen sind die Seitenflächen. In dem Artikel wird mit keinem Wort das Verkehrskonzept angesprochen. Es heißt nur, dass bei einer Sportanlage noch mehr Verkehr entstehen würde. Sollte der Erstellungsplan, an dem bei der Stadtplanung gearbeitet wird, die Reduzierung von vier auf drei Stockwerke und damit die Reduktion von 80 auf 68 Wohnungen ausweisen, so ist trotz Tiefgarage immer noch mit einem zusätzlichem Verkehrsaufkommen mit circa 180-200 Fahrzeugen zu rechnen. Bei Beibehaltung der Sportanlage kann man sicher nur von circa 100 Fahrzeugen ausgehen.
Ganz schlecht ist sicherlich, dass überhaupt kein Verkehrskonzept für die gesamte Grenzkolonie vorliegt. Gehen wir davon aus, dass die große Wohnanlage mit 1300 Wohnungen circa 3000 Menschen zwischen Friedrich-Kreutzer-Straße und Karl-Marx-Ring fertiggestellt ist, dabei Anbindungen von Friedrich-Kreutzer-Straße zu Karl-Marx-Ring und Ständlerstraße entstehen, so wird der Verkehr sowohl dort als auch über die Tsingtauer- sowie Schwedenstein- und Fauststraße zunehmen, da viele Autofahrer aus dem Osten von München diese kürzeren Wege bevorzugen werden.
Das Bauvorhaben Fauststraße 90 wird also nicht allein zu höherem Verkehrsaufkommen beitragen. Es sind auch noch alle zusätzlichen Bürger, die in den Straßen Günderode-, Hippel- und und Gerstäckerstraße noch in nächster Zeit hinziehen werden. Bau- und Bauerwartungsland in diesen Straßen lässt diese Aussage zu. Wann ist also ein Verkehrskollaps in der Grenzkolonie Trudering zu erwarten? Der Artikel geht in keinster Weise auf die Argumente der Bürgerinitiative Fauststraße 90 ein. Er erwähnt sie nicht einmal. Diese sind: Belastung erweitertes Wasserschutzgebiet, Bodenversiegelung, Verkehrskonzept, Verkleinerung des Landschaftsschutzgebiets ist.Diese sind: Belastung auf erweitertes Wasserschutzgebiet, Bodenversiegelung, Verkehrskonzept, Verkleinerung des Landschaftsschutzgebietes.
Werner Figge, München