Fragwürdige Daten für Stadtratsentscheidung

Leserbrief zum Artikel „Verhärtete Fronten an der Fauststraße“ im Münchner Merkur vom 10. November 2018

Selbst einem Laien springen nun bei dem Vergleich der aktuellen und der künftigen Ansicht auf das Landschaftsschutzgebiet sowohl die naturfremden Baukästen wie auch die ungeheure Baumvermehrung ins Auge. Eben ein Phantasiebild für eine Werbebotschaft des Investors. Abwegig wie die Illustration ist auch die Behauptung von Investor und Stadträten, wonach die künftige Bodenversiegelung geringer sein wird als heute. Bisher liegen der Bürgerinitiative Fauststraße 90 vier teils erheblich voneinander abweichende amtliche Angaben zu Art und Umfang der aktuellen Versiegelung vor. Dass der Stadtrat aufgrund einer zumindest fragwürdigen Datengrundlage entschieden hat, ist deshalb nicht mehr von der Hand zu weisen. Selbst weitere Angaben und Nachlieferungen sind kurios. So werden Stellplätze aus Rasengittersteinen als vollversiegelt gelistet und selbst Tennisplätze, die es schon lange nicht mehr gibt, und an die nur noch grün bewachsene Kiesflächen erinnern. Da werde einer schlau draus. Verständlich also, dass anstelle seltsamer Berechnungen und Pauschalen ein qualifiziertes Gutachten über die aktuelle und künftige Versiegelung durch einen unabhängigen Sachverständigen notwendig ist.

Horst Münzinger, München