Verehrte Anwohner, Nachbarn, Bürgerinitiativen, Politiker, Journalisten,
liebe Leserin, lieber Leser,
Weiter heiß und trocken: Warner von allen Seiten
Das damalige Münchner Umweltreferat (heute Referat für Klima- und Umweltschutz) hat 2020 zum München-Bericht des Deutschen Wetterdienstes (DWD) die Stadtplanung vor negativen Gefahren für die Bevölkerung gewarnt und die hohe Bedeutung von Luftaustauschbahnen und zusammenhängenden Grünflächen betont. Wie schon viele Jahre vorher Fachleute und die Untere Naturschutzbehörde (UNB) in Sachen Truderinger Fauststraße 90.
War aber ab 2013 – etwa in der städtischen Energiekommission – noch in der Diskussion, dass in München 6.000 zusätzliche Krankenhausbetten für Schwer-Hitzegeschädigte geschaffen werden müssten sowie etliche andere Klima-Anpassungen notwendig sind, hat der Münchner Stadtrat Anfang 2022 seinen Klima-Grundsatzbeschluss II mit über 250 Einzelmaßnahme getroffen. Von (städtebaulichen) Klimaanpassungsmaßnahmen für München ist allerdings kaum mehr die Rede.
Übrigens ist ein Temperaturanstieg in München (Stadt mit Klimanotstand!) um knapp 2 Grad in den vergangenen Jahrzehnten nachgewiesen (Grafik anbei). Zur Kommunalpolitik und zur Hitzeinsel München referiert der DWD am 15.09.2022 ab 19 Uhr im Zukunftspalast, Waltherstraße 29, München. (Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD)
Der Rothsee ist ausgetrocknet
Von Kühlung bis Artenvielfalt, von Naherholung bis Frischluftschneise: Die Grünanlage an der Fauststraße 90 erfüllt viele lebenswichtige Funktionen für die Münchner. Das Planungsreferat, einige Kommunalpolitiker und freilich viele Truderinger in der Grenzkolonie und Bewohner weit darüber hinaus, wissen das.
Doch die vom Planungsreferat und von Experten mehrfach bestätigten Funktionen für Artenvielfalt, Klima, Grundwasser (!) und Erholung der Grünfläche am Bannwald im Landschafts- und Wasserschutzgebiet sind von Vernichtung bedroht. Unverbesserliche Baubefürworter behaupten: Der Neubau von sieben mehrgeschossigen Wohnblöcken mit Grünanlagen und einer Tiefgarage für über 100 Autos (!) verbessert sogar die Ökologie im Landschaftsschutzgebiet.
Doch immer mehr spürbare Tropentage mit Dauerhitze und Austrocknung, etliche Warnungen vor weiterer Natur- und Lebensraumvernichtung in München und die aktuelle Energiediskussion führen hoffentlich zu einem Meinungswandel. Das ist keine Schande, sondern zeugt von echtem Tatsachensinn und verantwortungsvoller Weitsicht. Der Wähler würd’ s danken.
Übrigens: Auch die Mahnungen zum Erhalt des Rothsees im Landschaftsschutzgebiet Truderinger / Perlacher Wald wurden jahrelang verharmlost. Schon die damalige Stadtbaurätin ChristianeThalgott „löste“ das Problem mit einem Entwicklungskonzept. Das Ergebnis ist bekannt. Eine 3-seitige Antwort von 2017 auf eine Partei-Anfrage zum Erwerb des Geländes enthält auf Seite 2 Erstaunliches zum Grundwasser und zum „bedeutsamen Lebensraum“ der Kiesgrube Roth. Datei anbei.
Seit längerem aber ein trauriges Bild. Das Wasser, die Fische, die Wasservögel und die Amphibien, gefährdete und geschützte Arten, sind verschwunden. Der ehemalige Grundwassersee ist wohl endgültig ausgetrocknet.
Zurück zur Fauststraße 90, wo im LSG eine Tiefgarage für über 100 Autos gebaut werden soll. Hierzu passt die von der Leiterin des Münchner Referats für Klima- und Umweltschutz erfolgte Aussage in einer Antwort auf eine Anfrage: „Wichtig ist daher, ausreichend nicht versiegelte und nicht durch z.B. Tiefgaragen unterbaute Flächen bzw. ausreichend dimensionierte Grün- und Freiflächen zu erhalten bzw. vorzusehen…“
Termine
Wir planen einen Infotag zur Fauststraße 90, an dem Sie Ihre Fragen stellen können. Über Zeit und Ort informieren wir zeitig. Fragen stellen an Kommunalpolitiker können Sie auch anlässlich der Bürgerversammlung des Bezirksausschusses (BA) 15 am Donnerstag, 13.10.2022, in Trudering.
Fragen beantworten wir gerne. Danke für Ihre Unterstützung! Bitte Info weiterleiten!! Danke!
Mehrfach bekommen? Wir bitten um Entschuldigung.
Bürgerinitiative Fauststraße 90 – https://www.fauststrasse90.de/
co: Horst Münzinger, Tel.: 089 439 12 66 / 0176 44 64 64 98
