Bürgerversammlung 2017 – Anfragen und Anträge

Bei der Bürgerversammlung 2017 wurden zum Thema “Fauststraße 90“ einige Anträge gestellt und ausnahmslos mit großer Stimmenmehrheit angenommen:

 

Antrag 1:

 

Die bestehende Sport- und Grünanlage an der Fauststraße 90 im Landschafts- und Wasserschutzgebiet soll nicht mit 80 Wohnungen in mehrgeschossigen Gebäuden und einer Tiefgarage für 119 PKW bebaut werden, sondern als Sport- und Grünfläche erhalten und revitalisiert werden.

Die Rechtskraft des bestehenden Bebauungsplans Nr. 1209 und die Festsetzungen des bestehenden Flächennutzungsplans sollen deswegen erhalten bleiben.

 

Anregungen:

 

1. Der Bebauungsplanbereich wurde für Freizeit und Sport ausgewiesen. Bereits seine umfangreiche Umzäunung vor Jahren war ein ökologischer Fehler. Der Truderinger Wald ist ein wichtiges Naherholungs- und Rückzugsgebiet für die Münchener, aber auch für viele Tier-, Vogel-, Insekten- und Lurcharten, seltene Orchideen, viele Pflanzenarten. Wir Bewohner des Waldrandes haben in den Jahrzehnten viele Beobachtungen machen dürfen und wie sich welche Änderungen auswirken.

Wie wichtig zusammenhängende artenreiche Wälder sind, zeigt sich in diesem flächenmäßig begrenzten System besonders stark. Zugleich sind hier im Wasserschutzgebiet die Trinkwasserreserven  der Bürger, daher ist besondere Sensibilität nötig.

 

Anregung:

Der Verbindungskorridor Solalinden – Trudering ist an der Fauststraße viel zu schmal, besteht aus einem Straßenbereich, einer Grundstückszufahrt und Parkplätzen. Zukünftig kommt noch der Zaun des Bebauungsplangebietes dazu. Ein Spielplatzausläufer verbessert die Waldsituation auch nicht. Hier wäre ein breiterer Grünstreifen ohne Tiefgarage und Zäune im Bebauungsplangebiet sehr wünschenswert.

 

2. Im Stadtrat wurde diskutiert, dass die neue versiegelte Fläche der alten Versiegelungsfläche in etwa entspräche. Dies ist nicht der Fall, da die zwei Tennisplätze bekiest und unversiegelt sind, der überschaubare Parkplatz einen wasserdurchlässig gepflasterten Bereich hat.  Die Tiefgarage ist zwar grün dargestellt, bleibt aber dennoch eine riesige zusammenhängend versiegelte Fläche, die keinesfalls der Waldtrasse dienlich ist und sicher mit ihren Zufahrten ein Vielfaches der jetzigen Fläche versiegelt.

 

Anregung:

Bitte fair prüfen, wie viel versiegelte Fläche im Bestand vorhanden ist und wie viel real entstehen wird. Die Planungen weisen eine starke Verdichtung auf.

 

3. Die Stadtplanung / Stadtrat wollen vermehrt Wohnraum an Knotenpunkten des MVV schaffen. An der Fauststraße ist lediglich der Bus Nauestraße Zubringer. Dieser hat bereits jetzt Mühe, an der zugepackten Friedrich-Creutzer- und Hippelstraße mit dem jetzigen relativ geringen Straßenverkehr durchzukommen. In diesem Straßenbereich ist eine Verdichtung sicher nicht vernünftig.

 

Anregung:

Den Verkehr und die Bus-Situation prüfen und die Auswirkungen des geplanten neue Aufkommens in den Straßen fair berücksichtigen und bewerten.

4. Städtebaulich keinesfalls nachvollziehbar ist, weshalb die Bebauung Fauststraße 90 aus 4 viergeschossigen und 3 dreigeschossigen Flachdach-Wohnblöcken geplant ist. In der Gartenstadtumgebung sind nur zweigeschossige Gebäude mit Dachvollgeschoss oder kleinere Gebäude vorhanden.Dass hier das Argument gebracht wird, die Häuser wären niedriger als die höchsten Bäume kann nicht gerade ernst gemeint sein. Der einzige einleuchtende Grund ist die Profitoptimierung des Grundstückseigentümers die jedoch bei einer Bauleitplanung kein gutes Argument ist.

 

Anregung:

Den Typus der genehmigten Grundstücksnutzung belassen.

Falls doch als Wohnbereich ausgewiesen wird, die Bebauung an der umliegenden Bebauung orientieren. Keine höhere Nutzung / Verdichtung, als bei der Nachbarbebauung,

Die im Bebauungsplan vorgeschlagenen Gebäude sind zu viele, zu hoch und zu nah an den Bannwald reichend. Es erscheinen drei kleine Gebäude bereits mehr als genug, wobei diese weiter weg von der Fauststraße liegen sollten wegen der Waldtrasse (Grünkorridor). Die Waldtasse von Spielplätzen freihalten. Maximal die rückwärtige Linie der vorhandenen Gebäude zum Bannwald hin einhalten und nicht überschreiten. Keine versteckte Versiegelung durch umfangreiche Tiefgaragen vorsehen.

 

 

Antrag 2:

 

ich stelle den Antrag, zu begründen, wie in einer Notfallsituation, in der das Förderwerk Trudering spontn in unser Münchener Trinkwassernetz einspeisen