Newsletter vom 10.12.2018

Verehrte Anwohner, Nachbarn, Unterstützer, Entscheider und Interessierte,

zunächst ein Blick in die ergiebige Akte Fauststraße 90 (bekanntlich Landschaftsschutzgebiet):

Im ersten Halbjahr 2013 verhandelten das Münchner Sozial- und das Planungsreferat mit der Optima Aegidius-Firmengruppe, über dessen Angebot als neuer Grundeigentümer der Freizeitanlage an der Fauststraße 90, die Unterbringung von Wohnungslosen im Kälteschutz in der Turnhalle als „Zwischennutzung“ zu ermöglichen. Im Ergebnis wurde die Anlage später der LH München für drei Jahre überlassen.

Einem Vermerk aus dem Planungsreferat vom 27.01.2014 zufolge trifft ein Referatsmitarbeiter zufällig die führenden Landschaftsarchitekten der mahl-gebhard-konzepte und erfährt, dass der Bereich Fauststraße 90 bebaut werden soll und mahl-gebhard-konzepte bereits mit der Grünplanung beauftragt wurde. Dem gleichen Vermerk zufolge war zu diesem Zeitpunkt noch ungewiss, ob das Referat den seit 1979 gültigen Bebauungsplan Nr. 1209, der einer Wohnbebauung entgegensteht, ändert. 

Noch im Dezember 2013 wird in einem Beschlussvorschlag des Planungsreferats / Untere Naturschutzbehörde zur Fauststraße 90 festgehalten, dass das Büro Steidle-Architekten ein „Konzept für eine als ökologische Wohnsiedlung“ titulierte Reihenhausbebauung „green living“ entworfen hat. Die bereits im Sommer 2013 von der Behörde geäußerten erheblichen Bedenken gegen eine Wohnbebauung im Landschafts- und Wasserschutzgebiet werden wiederholt und begründet: Naturschutzfachliche Belange, an der gering realisierbaren Wohnbebauung gemessen unverhältnismäßig hoher Verwaltungsaufwand, Widerstand der Zivilgesellschaft und Naturschutzverbände sowie andere Bau-Prioritäten. Zudem wird festgehalten: „Darüber hinaus bedarf es eines eigenen gesonderten Verfahrens zur Änderung der Landschaftsschutzgebietsverordnung mit entsprechenden Beteiligungsschritten.“

Fazit und Frage: 

Eine Wohnbebauung im Landschaftsschutzgebiet an der Truderinger Fauststraße 90 wurde vom Planungsreferat aus vernünftigen und nachvollziehbaren Gründen stets abgelehnt! Denn Fachleute sind sich darin einig: Wohnungsbau kann mit dem Wesen eines Landschaftsschutzgebiets nicht vereinbar sein. Doch warum missachtet eine Stadtratsmehrheit plausible Gründe gegen eine Wohnbebauung und verteidigt stattdessen die Baupläne eines Immobilieninvestors?

Zurück ins Heute. 

Die Beantwortung der bei der Bürgerversammlung (BV) des Bezirksausschusses 15 (BA15) Trudering-Riem am 7. Oktober 2017 gestellten Anträge der BI Fauststraße 90 wurde auf Mitte 2019 (!!) verschoben. Den 6 Anträgen der bei der BV des BA15 am 8. November 2018 gestellten Anträge stimmte die Versammlung mehrheitlich zu. Unter anderem fordern wir innerhalb von 2 Monaten ein Gespräch zur Aufklärung von Unstimmigkeiten und Sachfragen mit den Verantwortlichen im Referat. 

Interessant könnte hierfür auch die für das Jahresende 2018 angekündigte Antwort der Leiterin des Referats für Stadtplanung und Städtebau, Frau Prof. Elisabeth Merk auf unsere Fragen bezüglich der Heckenrodung auf dem Grundstück Fauststraße 90 und der geplanten Erweiterung der Fauststraße an dieser Stelle sein. Zum besseren Verständnis fügen wir unser Schreiben vom 6.11.2018 an die Referatsleitung und unsere aktuelle Pressemitteilung vom 9.12.2018 dieser Nachricht bei. Die dazugehörigen Fotos können Sie mit einem Klick auf https://www.fauststrasse90.de/fotos/ anschauen. 

Für die Nachbarn in der Grenzkolonie und für die Anwohner der Schwedensteinstraße, des Schramminger Wegs und der Tsingtauerstraße dürften in diesem Zusammenhang auch die Anträge des BA 15 Trudering-Riem vom Juli und November 2017 mit den Forderungen zur „Anlage einer Buswendeschleife“ interessant sein. 

Alle Vorhaben, so die Stadtpolitik daran festhält, würden – amtlich festgestellt – ökologisch wertvolles Landschaftsschutzgebiet vernichten und das durch Nachverdichtungen und Neubau in den letzten Jahren ohnehin angeschwollene Verkehrs- und Parkchaos in der Grenzkolonie und weit darüber hinaus weiter massiv sicherheitsgefährdend verschlimmern!

Wir wollen Aufklärung und den Dialog fortsetzen! Geplant sind deshalb ab Januar 2019 Gespräche zwischen Mitgliedern unseres Kernteams und bei entsprechender Dialogbereitschaft mit politischen Entscheidungsträgern im Münchner Rathaus. 

Zudem sind wir bereits in Gesprächen zur Klärung juristischer Fragen. Doch das kostet Geld. Daher unsere Bitte: Unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende. Uns ist schon geholfen, wenn jeder Empfänger dieser Nachricht auch nur 10 EUR auf unser Spendenkonto überweist. Und das geht ganz einfach: http://www.fauststrasse90.de/spenden/     

Mit unserer ehrenamtlichen Arbeit, der wachsenden Vernetzung mit anderen Bürgervereinigungen und mit Ihrer Spende können wir Ihr und unser Anliegen „Hände weg vom Landschaftsschutzgebiet“, ein Thema für Trudering und für ganz München(!), in der Öffentlichkeit und in der Stadtpolitik noch besser platzieren und ein Um- und Vordenken fördern.

Bitte leiten Sie diese Info deshalb weiter und informieren Sie Nachbarn und Freunde in ganz München und darüber hinaus!

Ausführliche Informationen und Fotos unter www.fauststrasse90.de.

Danke für Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit!

Und fürs Weiterleiten an Freunde, Bekannte, Interessierte…

Bürgerinitiative Fauststrasse90 | www.fauststrasse90.de | Horst Münzinger

E-Mail: redaktion@fauststrasse90.de